Bergwerk Niederberg / Tagesbetrieb
  Brikettfabrik
 

Die Brikettfabrik

Da das Bergwerk Niederberg fast die ganze Zeit seines bestehens eine Hausbrandzeche war, errichtete man eine Brikettfabrik. In der Brikettfabrik wurde die anfallende Feinkohle weiterverarbeitet.
Mehr Informationen zur Brikettfabrik auf dieser Seite nach den Fotos!!!
Die Brikettfabrik nahm 1924 den Betrieb auf und machte am 31.12.1995 nach 71 Jahren für immer das Licht aus. Die Eierproduktion wurde der Zentralbrikettfabrik in Hückelhoven auf dem ehemaligen Gelände des Bergwerks Sophia Jacoba überlassen und auch sie stellte am 31.03.2008 als letzte Steinkohlen - Brikettfabrik in Deutschland die Produktion ein.


Die Brikettfabrik


Im vorderen unteren Bereich des Gebäudes befindet sich die thermische Trocknung, darüber stehen die Brikettpressen und im hinteren Bereich unten sind die elektr. Schalträume

 
In den Tanks befindet sich das Bindemittel zum Pressen der Eierbriketts


Dafür das die Umwelt durch die Brikettfabrik nicht belastet wird, sorgten zwei große E.- Filter


Eine Brikettpresse um 1970

Wohin mit der Krümelkohle (das Problem einer Hausbrandkohlenzeche)
Die Brikettfabrik: Durch die langen Transportwege von der Kohlenlagerstätte unter Tage bis nach dem Aufbereitungs - Vorgang über Tage fällt eine ganze Menge an Krümelkohle an. Die großen Kohlebrocken werden über Siebanlagen in der Aufbereitung zu Grob,- Mittel,- oder Feinkohle (Nußkohle Nuß 1 bis Nuß 5) aufbereitet und vermarktet. Aber was passiert mit der Krümelkohle und dem Kohlenstaub? In der Brikettfabrik wurde ein Teil der anfallenden Krümelkohle und des Kohlenstaubs nach einem bestimmten Verfahren mittels eines Bindemittels zunächst als Stangenbriketts gedrückt, später kamen Walzenpressen zum Einsatz und es wurden damit Eierbriketts hergestellt. Eine Zeit lang gab es zwei verschiedene Eiergrößen. Diese Eierkohlen eigneten sich hervorragend als Hausbrand zum Heizen von Zimmeröfen. Somit hatte man ganz nebenbei noch ein gut verkäufliches Produkt geschaffen. Im laufe der Jahre mussten aus gründen des Umweltschutzes die Bindemittel geändert werden. So gab es tatsächlich mal eine kurze zeit lang versuchsweise ein Bindemittel mit Rosenduft und die Eier wurden Kissenförmig.

Die Carboratanlage: Ein weiterer Teil der Krümelkohle wurde von der Carboratanlage, die 1959 von der Niederrheinischen Bergwerks AG (Bergwerk Niederberg) in Betrieb genommen wurde zugeführt. Um 1973 ging sie in die Niederberg - Chemie eine RAG - Tochter über. Zuletzt wurde sie von privater Hand weitergeführt. In ihr wurde die angekommene Krümelkohle nochmals in Kohlemühlen je nach Verwendungszweck bis zu feinstem Kohlenstaub gemahlen. Dieses Produkte wurden zur Herstellung von Industriefolien,Autobatterien,Autoreifen oder aber zu Filterkohlen für die Trinkwasseraufbereitung verwendet. Die oben genannte Niederberg - Chemie brachte in den 1970er Jahren auf dem Gelände des Schacht 4 in Tönisberg die Industriefolie "Carbofol" auf den Markt, die später von der Firma Naue GmbH & Co. KG übernommen wurde und heute noch hergestellt wird allerdings seit Ende 2017 nicht mehr in Tönisberg sondern im Stammwerk in Espelkamp.
 



Werbung für Eierbrikett der NBAG in den 60er Jahren


Bei einer Aktion der Sicherheitsabteilung Ende der 80er Jahre
kam der Teufel noch einmal zum Einsatz



Die Verpackungsanlage der Tütenverpackungen von Campingkohle.
Ein Produkt der 60er Jahre. In den Tüten befanden sich Eierkohlen und Anzünder um die Eier zur Glut zu bringen.

Bergwerk Niederberg  Brikettherstellung

( sowiet im Moment nachvollziehbar )

 

 

 

 

Jahr

Tagesproduktion ( t )

Jahresproduktion ( t )

 

1924

10

2 523

 

1925

144

35 908

 

1926

252

62 877

 

1927

271

67 784

 

1928

315

78 858

 

1929

321

80 221

 

1930

275

68 836

 

1931

263

65 745

 

1932

262

65 394

 

1933

279

69 697

 

1934

252

63 016

 

1935

276

69 239

 

1936

277

69 223

 

1937

345

86 223

 

1938

386

96 375

 

1939

493

123 331

 

1940

419

104 742

 

1941

496

124 039

 

1942

658

164 606

 

1943

721

180 242

 

1944

634

158 551

 

1945

123

30 660

 

1946

323

80 861

 

1947

271

67 781

 

1948

395

98 647

 

1949

543

135 835

 

1950

606

151 478

 

1951

782

195 508

 

1952

860

214 906

 

1953

1 038

259 499

 

1954

1 159

289 822

 

1955

1 392

348 007

 

1956

2 186

546 594

 

1957

2 524

631 076

 

1958

2 013

503 487

 

1959

1 480

370 092

 

1960

1 576

393 991

 

1961

1 524

380 877

 

1962

2 027

506 799

 

1963

2 422

605 511

 

1964

1 860

464 969

 

1965

1 200

299 982

 

1966

1 016

254 090

 

1967

1 037

259 191

 

1968

1 223

305 697

 

1969

1 247

311 674

 

1970

1 368

342 913

 

1971

734

184 908

 

1972

1 038

230 441

 

1973

2 076

518 948

 

1974

2 574

646 115

 

1975

3 029

757 248

 

1976

2 498

634 481

 

1977

2 633

660 881

 

1978

2 917

729 167

 

1979

3 925

973 286

 

1980

3 584

892 454

 

1981

3 301

822 045

 

1982

3 125

781 259

 

1983

2 750

676 453

 

1984

2 858

711 689

 

1985

3 313

818 253

 

1986

 2 684

 671 000

 

1987

ca. 2 000 

ca. 500 000 

 

1988

1 716 

 429 000

 

1989

ca. 1 600 

ca. 400 000 

 

1990

1 444 

 361 000

 

1991

ca. 1 400 

ca. 350 000 

 

1992

1 208 

 302 000

 

1993

ca. 1000 

ca. 250 000 

 

1994

780 

 195 000

 

1995

ca. 600 

ca. 150 000 

 

Für die mit ca. gekennzeichneten Zahlen versuche ich noch die genauen Werte zu ermitteln.

 


 
   
 
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